VERSAND AM GLEICHEN TAG WERKTAGS BIS 14 UHR!

Verarbeitungsprobleme mit Epoxidharz – warum sie entstehen und wie man sie löst

Epoxidharz begeistert durch seine kristallklare Optik und vielseitige Einsatzmöglichkeiten – ob in Kunstprojekten, bei Möbeln oder als Versiegelung. Doch viele Anwender kennen die typischen Probleme: Blasen im Epoxidharz, eine klebrige Oberfläche oder ein milchiger Film (Amine-Blush).

Bei Dein-Epoxidharz möchten wir dir zeigen, warum diese Fehler entstehen, wie du sie vermeidest und welche Schritte helfen, wenn sie doch auftreten. So gelingt dein Projekt garantiert.

Blasen im Epoxidharz – die häufigste Herausforderung

Blasen im Epoxidharz sind eines der häufigsten Ärgernisse. Sie entstehen meist durch Luft, die beim Anrühren in die Mischung gelangt oder aus dem Untergrund austritt. Besonders Holz ist bekannt dafür, eingeschlossene Luft freizugeben, sobald es mit Harz in Kontakt kommt. Auch ein zu kaltes Harz mit hoher Viskosität hält Luftblasen länger fest und verhindert, dass sie an die Oberfläche aufsteigen können.

Die gute Nachricht: Mit der richtigen Vorgehensweise lassen sich Blasen weitgehend verhindern. Wir empfehlen, das Harz langsam und gründlich zu mischen, dabei unbedingt Boden und Ränder des Mischgefäßes mitzunehmen, ohne die Mischung aufzuschäumen. Vor dem Gießen darf die Mischung einige Minuten stehen, damit eingeschlossene Luft entweichen kann. Wird auf Holz gearbeitet, sollte die Oberfläche vorab versiegelt werden, um Luftausgasungen zu vermeiden. Treten dennoch kleine Blasen auf, lassen sie sich mit einem Heißluftfön oder einer kurzen Flamme problemlos entfernen.

Ursachen

  • Luft, die beim Rühren in die Mischung eingeschlagen wird (schnelles, kräftiges Rühren).
  • Luft, die aus porösen Untergründen austritt (z. B. Holz, 3D-Druck, Stoff, Papier, etc.).
  • Luft, die in Pigmenten, Glitter oder Füllstoffen gebunden ist.
  • Temperaturunterschiede oder kalte Gießmassen (höhere Viskosität hält Blasen länger fest).

Sofortmaßnahmen nach dem Gießen

  • Flamme / Heißluft: Kurz mit einem Flambierbrenner oder Heißluftföhn über die Oberfläche gehen (nicht zu dicht!), Blasen platzen.
  • Isopropyl-Spray: Sehr sparsam eingespritztes Isopropanol hilft bei manchen Kunstharzen, kleine Bläschen zu zerstören (z.B. dieses).
  • Zahnstocher: Große, lokal sichtbare Blasen punktuell zerstören und nachfüllen.

Vorbeugung

  • Langsam und gleichmäßig rühren, nicht schäumen. Beim Mischen den Becher mehrmals auf den Tisch klopfen lassen, damit größere Lufteinschlüsse entweichen.
  • Vorblasen/Entgasen: Kurz nach dem Mischen 5 Minuten stehen lassen, damit die Einschlüsse aufsteigen.
    (Beim Universal-Epoxidharz E45 auf die thermische Reaktion achten!)
  • Kleine Chargen mischen statt große Mengen auf einmal.
  • Vakuumentgasung bei sehr blasenempfindlichen Anwendungen (Gießlinge, Schmuck).
  • Erhitzen der Gießmasse vorsichtig im Wasserbad (Becher warm halten auf max. 30–35 °C) kann Viskosität senken und Blasen entweichen lassen.

Klebrige Oberfläche – die häufigste Ursache liegt im Mischverhältnis

Ein zweites, weit verbreitetes Problem ist eine klebrige oder weiche Oberfläche nach dem Aushärten. Fast immer liegt die Ursache in einem ungenauen Mischverhältnis von Harz und Härter oder darin, dass beim Umrühren nicht gleichmäßig gearbeitet wurde. Schon kleine Abweichungen führen dazu, dass die chemische Reaktion unvollständig bleibt. Auch eine zu niedrige Temperatur oder eine hohe Luftfeuchtigkeit können die Aushärtung stören.

Um das zu vermeiden, empfehlen wir grundsätzlich das Abmessen nach Gewicht, niemals nach Volumen (außer bei der Resin-Art-Series). Nur so ist sichergestellt, dass Harz und Härter im exakten Verhältnis vorliegen. Außerdem sollte ausreichend lange und sorgfältig gemischt werden, bis eine gleichmäßige Masse entsteht. Falls es doch zu einer klebrigen Stelle kommt, ist Geduld zunächst der wichtigste Schritt: Bei Zimmertemperatur kann sich die Aushärtung noch nachträglich vollenden. Bleibt die Fläche auch nach längerer Zeit klebrig, hilft ein feines Anschleifen und eine neue, korrekt angemischte Schicht Epoxidharz.

Ursachen

  • Falsches Mischverhältnis (Harz/Härter ungenau gemessen).
  • Ungenügendes Durchmischen (Ränder/Boden nicht mitgerührt).
  • Zu hohe Luftfeuchtigkeit beim Aushärten oder Kondensation (sorgt für Störungen in der Reaktion).
  • Zu niedrige oder zu hohe Temperatur während der Aushärtung.

Sofortmaßnahmen

  • Geduldig sein: Manche Harze brauchen länger; erhöhe Temperatur kontrolliert (z. B. auf 22–25 °C), um die Reaktion zu fördern.
  • Leichter Wärme-Boost: Wenn das System dafür geeignet ist, kann eine moderate Raumheizung (keine offene Flamme) die Endhärtung beschleunigen.
  • Nachschleifen & Überziehen: Ist die Oberfläche nach sehr langer Zeit immer noch klebrig, anschleifen (fein) und mit einer frischen, korrekt angemischten Schicht übergießen.

Vermeidung

  • Exaktes Messen nach Gewicht (außer Resin-Art Series) mit Waage. Viele Fehler entstehen durch Volumenmessung oder ungenaues Abmessen.
  • Gründlich mischen: mindestens die angegebene Zeit, langsam und gleichmäßig, Ränder/Boden freirühren. In einen neues Mischgefäß umtopfen und erneut rühren.
  • Arbeitsumgebung: relative Luftfeuchte möglichst unter ~50–60 % halten; trockener Raum, ggf. Entfeuchter verwenden.
  • Temperatur: Produktangaben beachten (meist 18–25 °C). Sehr kalte Bedingungen verlangsamen oder verhindern die Aushärtung.

Amine-Blush – wenn die Oberfläche plötzlich milchig wirkt

Ein weiteres Phänomen, das viele Anwender zunächst verunsichert, ist der sogenannte Amine-Blush. Dabei handelt es sich um eine wachsartige, manchmal milchig-weiße Schicht, die sich auf der Oberfläche absetzt. Ursache ist die Reaktion des Härters mit Feuchtigkeit und Kohlendioxid aus der Umgebungsluft. Das Ergebnis sieht unschön aus, beeinträchtigt aber nicht die Stabilität des Harzes.

Die Entfernung ist einfach: Warmes Wasser und ein wenig Seife reichen meist schon aus, um den Belag zu lösen. Anschließend sollte die Fläche gut getrocknet und leicht angeschliffen werden, bevor eine weitere Schicht Harz aufgetragen wird. Amine-Blush lässt sich also problemlos beheben, wenn man weiß, wie man damit umgehen muss.

Ursachen

Amine-Blush entsteht, wenn die im Härter enthaltenen Amine während der Aushärtung mit Luftfeuchtigkeit und Kohlendioxid reagieren. Dadurch bildet sich ein milchig-weißer, manchmal wachsartiger Film auf der Oberfläche. Besonders häufig tritt das Problem auf, wenn bei hoher Luftfeuchtigkeit oder in zu kalten Räumen gearbeitet wird.

Sofortmaßnahmen nach dem Gießen


Zum Glück lässt sich Amine-Blush einfach entfernen:

  • Die Oberfläche mit warmem Wasser und etwas Spülmittel gründlich abwaschen.
  • Danach mit klarem Wasser nachspülen und gut trocknen lassen.
  • Anschließend die Fläche leicht anschleifen (z. B. mit feinem Schleifpapier) und eine neue Schicht Epoxidharz als Topcoat aufgetragen.

Vorbeugung

Damit Amine-Blush gar nicht erst entsteht, hilft es, die Arbeitsbedingungen zu kontrollieren:

  • In einem trockenen Raum mit möglichst niedriger Luftfeuchtigkeit (< 60 %) arbeiten.
  • Raumtemperatur im empfohlenen Bereich halten (meist 20–25 °C).
  • Harz und Härter vor der Verarbeitung auf Raumtemperatur akklimatisieren.
  • Möglichst nicht bei Taupunktnähe oder sehr kalten Bedingungen verarbeiten.